Da ein Segelflugzeug keinen Antriebsmotor besitzt, um in der Luft aufzusteigen, muss es diese Energie aus der Umgebung selbst beziehen. Dies geschieht über sogenannte Aufwinde, die auf unterschiedliche Weise in unserer Atmosphäre entstehen können. Wir unterscheiden hier thermische Aufwinde, Hang-Aufwinde, Leewellen-Aufwinde und Konvergenz. Fliegt ein Flugzeug in einem solchen Aufwind, wird es durch die aufsteigende Luft mitgetragen.
Thermische Aufwinde:
Dies sind wohl die meist genutzten Aufwinde der Segelflieger, denn diese können praktisch überall in der Atmosphäre entstehen. Erwärmt sich Luft an lokalen Stellen z.B. durch Sonneneinstrahlung so dehnt sie sich aus und nimmt ein größeres Volumen ein. Damit verringert sich die Dichte der Luft, man kann auch sagen sie wird leichter, als die kältere umgebene Luft und steigt auf. Da diese einzelnen Aufwinde in der Regel sehr lokal beschränkt sind, muss der Segelflieger Kreise im Aufwind fliegen, um mit ihm aufzusteigen. Gekennzeichnet werden diese Aufwinde oft durch Quellwolken (Cumulus-Wolken), die dadurch entstehen, dass die warme und feuchte Luft in der Höhe kondensiert und feine Tröpfchen bildet.
Hang-Aufwinde
Hang-Aufwinde entstehen dort, wo ein Wind quer zu einem Hang bläst. Durch die Erhebung des Geländes, wird die Luft gezwungen über den Hang zu strömen. Im Bereich der zum Wind zugewandten Seite des Hangs muss die Luft hinaufströmen. Diese Seite wird auch als Luv-Seite bezeichnet. Ein Segelflieger kann diesen Aufwind dann so nutzen, indem er in relativ geringer Höhe über der Luv-Seite entlang des Hangs fliegt. Diese Aufwinde trifft man nur in Mittel- und Hochgebirgen, wenn der Wind auch aus der passenden Richtung strömt. Vom Münsterland aus gesehen trifft man diese Gegebenheiten bspw. in Teilen des Weser-Wiehengebirge.
Leewellen-Aufwinde
Leewellen-Aufwinde benötigen im Grunde die gleichen Voraussetzungen wie die Hang-Aufwinde auch. Einen Hang und einen quer zum Hang strömenden Wind. Jedoch entstehen die Aufwinde nicht auf der Luf- sondern auf der Lee-Seite (Wind abgewandte Seite) des Hanges und zwar in einem etwas größeren Abstand zum Hang. Durch das Überströmen des Hanges entsteht eine Schwingbewegung des Windes in Form von Wellen. Nachdem die Luft also über den Hang gelangt ist strömt sie auf der Lee-Seite des Hanges zunächst bergab, beginnt dann aber in einiger Entfernung wieder aufzusteigen. Dies kann sich je nach Stärke des Windes mehrmals wiederholen. Auch die darüber liegenden Luftschichten führen diese Wellenbewegung aus, wodurch dem Segelflieger ermöglicht wird, sehr viel höher aufzusteigen als im normalen Hang-Aufwind und teils auch im thermischen Aufwind. Mit diesen Aufwinden wurden auch die Höhenrekorde im Segelflug erreicht.
Konvergenz
Von einer Konvergenz spricht man, wenn Luftmassen gegeneinander strömen und keinen Ausweg haben als senkrecht nach oben aufzusteigen. Dies kann beispielsweise dann geschehen, wenn im Wettergeschehen zwei Fronten aufeinander treffen. Aber auch in Tälern im Gebirge kann es zu Konvergenz kommen, wenn sich zum Abend die Luft abkühlt und die Luft an den Talhängen herabströmt. Dann wird die Luft gezwungen in der Talmitte wieder aufzusteigen.
Detaillierte Informationen findet man hierzu auch unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufwind.